Nach den Rückmeldungen zu den bisherigen Infoveranstaltungen steht folgendes fest:
1. Es wird der Entwurf der Verordnung nicht offengelegt.Wie die Mehrstungen GENAU erbracht werden sollen ist nach wie vor unklar.
2. Die Ausbildung wird auf sechs Semester verlängert, angeblich um die Qualifikation für Ehe- & Familienberatung zu erreichen. Das ist als Zusatzausbildung bereits jetzt möglich und wird von sehr wenigen KollegInnen angestrebt. Eine entsprechende verpflichtende Verlängerung aus diesem Ziel alleine ist sinnlos, wird die Ausbildung dadurch doch wesentlich verteuert und nicht alle benötigen diese Zusatzkompetenz. Die Tätigkeit in Ehe- und Familienberatungsstellen stellt lediglich ein sehr kleines Betätigungsfeld dar, das auch schlecht entlohnt ist.
3. Andreas Herz will unbedingt NQR Niveau 6 erreichen und angeblich ist das lediglich durch ein Zusatzsemester mit ca. 150 Einheiten möglich, der Rest der Stunden wird durch "kreative Methematik" erreicht. Gleichzeitig behauptet er regelmäßig, dass mit der derzeitigen Studnenanzahl lediglich Niveau 3 zu erreichern ist. Diese Aussagen sind widersprüchlich und unwahr. Bereits jetzt sind vergleichbare Ausbildugen auf Niveau 5 (wba-zertifizierter Erwachsenenbildner). Das Kosten/Nutzenverhältnis zwischen Niveau 5 und 6 ist nicht nachvollziebar.
4. Die Prüfung vor einer "Meisterprüfungsstelle" wird kostenpflichtig und soll auf einem "Fragekatalog" beruhen den die Institute liefern sollen. Da der Methodenkatalog allerdings alle psychotherapeutischen Schulen umfasst und Ausbildungsinhalte lediglich Ausschnitte daraus unterrichten (wie in einzelnen Fachspezifika ja auch nur einzelne Schuleninhalte unterrichtet werden), scheint dieses system schon formal fragwürdig. Eine valide Überprüfung der für LSB relevante Kompetenzen ist, wie schon mehrfach ferstgestellt, nicht möglich. Selbst in der Psychotherapie werden keine "Wissensüberprüfungen" herangeszogen, sondern "Screening" mit Lehrtherapeuten die die AUsbildugnsgruppe begleiten. Sowohl formal als auch wissenschaftstheoretisch ist diese Prüfung nicht zu rechtfertigen.
5. Der Meistertitel ist derzeit Handwerksbetrieben vorbehalten, eine entsprechende Änderung im Rahmen der LSB-Zugangsvorraussetzungen ist garnicht möglich. Es stellt sich auch die Frage ob es diesen Bedarf überhaupt gibt.
6. Herr Herz betont, dass es keine "reine" Akademisierug geben wird, aber ausser einer "individuellen Befähigung", die er rechtlich garnicht umgehen kann, wird es wohl KEINE NICHT-akademische Ausbildung mehr geben. Man kann also getrost von einer Akademisierung sprechen. Welche Inhalte zukünftig nur an Universitäten gelehrt werden dürfen ist unklar. Jedenfalls wird dies eine deutliche Kostenerhöhung bedeuten, womit auch das Grundargument der massiven Verteuerung der Gesamtausbildung bestätigt ist. So sehr ich Freund akademischen Wissens bin erschließt sich mir nicht, wofür der Bereich "wissenschaftliches Arbeiten" in einem höchst praktischen Sozialberuf wie der Lebens- und Sozialberatung nötig ist. Dies macht ebenfalls nur im Sinn einer Akademisierung Sinn. Herr herz hat auch erklärt dass es zukünftig möglich sein würde auch einen "echten" Master und Doktorat anzuschliessen. Natürlich geht das nur wenn die Ausbildung ein akademischer Bachelor ist.
Herr Herz betont auch mehrfach, dass er Ausbildungsinstitute nicht vertritt und es hier zu einer "Marktbereinigung" kommen wird. Das betrifft allerdings hauptsächlich Menschen die einen LSB-Gewerbeschein haben und die Herr Herz sehr wohl vertreten sollte. Wessen Interessen aber in Hinblick auf die Akademisierungstendez, Meisterprüfung usw. tatsächlich vertreten werden, wird leicht verständlich wenn man sich die treibenden Kräfte hinter dieser Verordnung neben Herrn Herz anschaut. Insbesodnere der Privatuniversitäten (Vertreten durch das Wissenschaftsministerium) und die Vereingungen der Psychotherapeuten und Psychologen (vertreten durch das Gesundhetisministerium)
Bestehende LSB werden auf den Veranstaltungen dadurch beruhigt, dass sie diese Veränderungen nicht betrifft. So wurde sogar in Aussicht gestellt, dass bestehende LSB, durch Verfassen einer kurzen Arbeit, den "neuen" akademischen Status erreichen könnten.
Herr Herz vermischt offenbar vorsätzlich unterschiedliche Kontexte, und gibt Anlaß zu falschen Schlußfolgerungen. Er verschleiert und läßt wesentliche Inhalte weg. Dinge werden in falschen Zusammenhängen dargestellt und negative Konsequenzen ignoriert oder falsch dargestellt. Mögliche positive Aspekte als vermeintliche Vorteile "verkauft", die so nicht umsetzbar sind (Meistertitel, Master und Doktorat, "nur" ein Zusatzsemester, keine Nachteile für bestehende LSB). Zusätzlich stellt er sich selbst als Opfer dar, der ja seit langer Zeit transparent eine Vielzahl von Personen in den Prozess eingebunden hat udn nun von egoistisch agierenden und böswilligen Menschen angegriffen wird.